Ernährung bei Diabetes Typ 2
Ernährung ist ein zentrales Element in der erfolgreichen Diabetestherapie. Die Schulmedizin definiert Ernährungsmedizin als gleichwertige Behandlungssäule wie die Therapie mit Medikamenten und Insulin. In Bezug auf Diabetes spielt die blutzuckererhöhende Wirkung der Nahrungsmittel eine wichtige Rolle.
Lesen Sie hier über Ernährung, unterschiedliche Komponenten der Ernährung und deren Auswirkung auf den Blutzuckerspigel.
Gibt es eine Diabetesdiät?
Es gibt keine strenge Diabetesdiät. Für Diabetespatienten gelten die selben Ernährungsempfehlungen wie für Nicht-Diabetiker. Gesunde Ernährung hilft wirksam dabei, die Blutzuckerwerte in einen zufriedenstellenden Bereich zu bekommen. Der Fokus liegt daher auf einer gesunden, ausgewogenen und plfanzenbetonten Ernährungsweise – mit wenig Verboten, aber vielen Geboten für maximale Gesundheit bei Diabetes Typ 2.
Eine vollwertige, abwechslungsreiche und nährstoffreiche Ernährungsweise ist das Schlüsselelement für die erfolgreiche Behandlung bei Diabetes mellitus.
Dabei ist empfehlenswert, die Komponenten der Ernährung zu kennen. Insbesondere die Hauptnährstoffe haben teils unterschiedliche Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel. Was man essen darf ist oft auch eine Frage der richtigen Menge.
Ernährung unter der Lupe
Nahrung enthält drei Hauptnährstoffe. Dazu zählen Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß. Alle drei Hauptnährstoffe dienen (unter anderem) der Energiegewinnung. Eiweiß fungiert zusätzlich als Baustoff, der für das Wachstum und den Ersatz von Körpersubstanz benötigt wird. Darüber hinaus liefert Nahrung Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln sind. Mikronährstoffe und andere Pflanzenbestandteile übernehmen lebensnotwendige Funktionen, damit die Stoffwecheselvorgänge im Körper reibungslos funktionieren können – zum Beispiel der Blutzuckerstoffwechel.
Was sind Kohlenhydrate?
Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten und Nährstoffe. Bei Diabetes kommt den Kohlenhydraten ein zentraler Stellenwert zu, weil sie direkt blutzuckersteigernde Wirkung ausüben.
Kohlenhydrate sind in vielen Nahrungsmitteln unterschiedlich enthalten – als Einfachzucker (z.B. Glukose, Frukoste), Zweifachzucker ( z.B. Saccharose, Laktose) und Mehrfachzucker ( z.B. Stärke):
Glukose und Fruktose sind in Süßigkeiten und Säften enthalten, Laktose in Milchprodukten wie Milch, Joghurt, Topfen und Frischkäse und Saccharose ist der Haushaltszucker, der häufig als Süßungsmittel in Tee oder Kaffee, aber auch in den meisten Süßwaren, Bonbons und Kuchen zugesetzt wird. Stärke ist Beilagen wie Reis, Nudeln, Kartoffeln und Knödeln sowie in Brot, Gebäck und Kuchen enthalten.
Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten. Sie werden umso mehr benötigt, je mehr Bewegung ausgeübt wird. Zu wenig Kohlenhydrate können eine Unterzuckerung provozieren. Zu viele Kohlenhydrate können zu unerwünschter Gewichtszunahme und Fettleber führen. Die bedarfsgerechte Menge an Kohlenhydraten ist individuell verschieden, weil sie von mehreren Faktoren wie Intensität der Bewegung oder Art der Medikation abhängt. Die richtige Menge an Kohlenhydraten sollte daher individuell ermittelt werden.
Alle verdaulichen Zucker werden im Zuge der Verdauung zu Glukose aufgespalten und wirken blutzuckererhöhend. Die Menge an Glukose im Blut ist jener Wert, der bei einer Blutzuckermessung ermittelt wird. Mehr Infos zu den Kohlenhydraten gibt es hier.
Wie wirken sich Kohlenhydarte auf den Blutzucker aus? Kohlenhydrate erhöhen den Blutzucker direkt.
Was sind Fette?
Fette versorgen den Körper mit Energie. Verglichen mit Kohlenhydraten und Eiweiß, ist der Kaloriengehalt von Fetten etwa doppelt so hoch: 1 Gramm Fett enthält 9 Kilokalorien, Kohlenhydrate und Eiweiße hingegen nur 4 Kilokalorien pro Gramm. Wie der Name schon andeutet, ist ein übermäßiger Fettverzehr die wichtigste Ursache für das Entstehen von Übergewicht und übergewichtsbedingten Zivilisationserkrankungen.
Es ist daher empfehlenswert, sparsam mit Fetten und fettreichen Lebensmitteln umzugehen. Das gilt für sichtbare Fette wie zum Beispiel Butter, Margarine, Speiseöl ebenso wie für versteckte Fette aus Milch-, Fleisch- und Süßwaren.
Zusätzlich ist es wichtig, zwischen gesunden und ungesunden Fetten zu unterscheiden. Während Fette tierischer Herkunft das Herz-Kreislauf-System belasten, weil sie Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) fördern, eignen sich Fette pflanzlicher Herkunft dazu, die Gesundheit sogar zu verbessern.
Bei der Zufuhr von Fetten ist daher nicht nur die Menge wichtig, sondern auch die Art und Qualität der Fette. Besonders empfehlenswert sind Fette mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren: dazu zählen z.B. Leinöl, Hanföl, Walnussöl und Rapsöl. Mehr Infos zu den Fetten gibt es hier.
Wie wirken sich Fette auf den Blutzucker aus? Fette erhöhen den Blutzucker indirekt
Was sind Proteine?
Proteine (Eiweiß) sind lediglich im „Notfall“ ein Energielieferant. In erster Linie liefert Eiweiß dem Körper hochwertige Baustoffe, die für die Entwicklung und den Erhalt des Körpers erforderlich sind. Eiweiß ist daher wichtige Bausubstanz, von der ausreichend zugeführt werden muss.
Eine zufriedenstellende Eiweißversorgung ist nicht nur über tierische Lebensmittel, sondern auch über pflanzliche Lebensmittel möglich. Im Rahmen einer abwechslungsreichen, pflanzenbetonten Ernährung braucht man keinen Eiweißmangel zu befürchten. Denn nicht nur tierisches Eiweiß, sondern auch pflanzliches Eiweiß iefert ausreichend hochwertiges Eiweiß für Baustoffe.
Pflanzliche Eiweißquellen sind z.B. Vollkorngetreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Nüsse.
Tierische Eiweißquellen sind z.B. Milchprodukte wie Joghurt, Käse, Buttermilch sowie Wurst, Fleisch und Fisch.
In kleinen Mengen erhöht Eiweiß den Blutzucker normalerweise nicht in nennenswerter Höhe. Große Eiweißmengen, insbesondere außerhalb ausgewogener Mahlzeiten, können den Blutzucker hingegen schon ansteigen lassen – in manchen Fällen sogar so sehr, sodass bei insulinpflichtigem Diabetes die zusätzliche Gabe von Insulin notwendig werden kann. Mehr Infos zu den Proteinen gibt es hier.
Wie wirk sich Eiweiß auf den Blutzucker aus? Eiweiß erhöht den Blutzucker indirekt.
Fazit
Je besser man über Ernährung Bescheiß weiß, desto besser weiß man, was man isst. Je besser die Ernährung gestaltet ist, desto besser wird in der Regel der Blutzuckerverlauf. Ernährung ist daher ein wichtiger Schlüssel zu mehr Gesundheit bei Diabetes mellitus Typ 2.
Ein gutes Leben mit Diabetes Typ 2 ist möglich!
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