Wie empfehlenswert ist Fruchtzucker bei Diabetes Typ 2?
Fruchtzucker klingt gut. Denn Fruchtzucker erinnert an Frucht und Obst. Doch ist Fruchtzucker deshalb auch empfehlenswert bei Diabtes Typ 2? Und was gilt es zu beachten? Mehr Infos dazu finden Sie hier: zu beachten? Mehr Infos dazu finden Sie hier:
Fruchtzucker wurde bei Diabetes Typ 2 lange beworben und war entsprechend lange Zeit in der Diabetikerküche präsent. Der Grund ist, weil Fruchtzucker kein Insulin benötigt um verstoffwechselt zu werden. Mit der Folge, dass der Insulinspiegel durch Fruchtzucker weitgehend unbeeinflusst bleibt. Klassischer Haushaltszucker benötigt im Gegensatz zu Fruchtzucker Insulin. um verwertet zu werden. Da Diabetes Typ 2 oft mit einer Erschöpfung der Insulinproduktion und einem Mangel an Insulin einhergeht, wurde früher Fruchtzucker empfohlen. Die Idee war, dass für die Verwertung des Fruchtzuckers kein Insulin nötig ist und dadurch die Insulinproduktion entlastet werden kann. Allerdings stellte sich heraus, dass Fruchtzucker dennoch nicht verträglicher ist. Denn es zeigte sich, dass Diabetiker, die diese Produkte verzehren, anteilsmäßig mehr Übergewicht und schlechtere Werte aufweisen, als Diabetiker, die darauf verzichten. Warum ist das so?
Warum wird Fruchtzucker bei Diabetes Typ 2 nicht mehr empfohlen?
Fruchtzucker reduziert den Sättigungsmechanismus
Fruchtzucker hemmt die natürliche Sättigung. Grund ist, weil Fruchtzucker das Sättigungshormon Leptin hemmt. Leptin ist die Verbindungsstelle, die dem Gehirn genug signalisiert, was die Sättigung einleitet. Wird Leptin in seiner Wirkung gehemmt, führt das vermehrt zu Hunger. Fruchtzucker fördert daher Übergewicht.
Fruchtzucker steigert Triglyzeride
Zu viel Fruchtzucker lässt die Triglyzeride im Blut ansteigen. Hohe Triglyceridwerte erhöhen das Risiko für Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose). Arteriosklerose steigert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkankungen. Daher sollten Triglyzeride und Cholesterin in einem möglichst günstigen, gesunderhaltenden Bereich sein.
Fruchtzucker fördert Fettleber
Fruchtzucker wird ohne Insulin verstoffwechselt. Daher gelangt der Fruchtzucker in die Leber, damit dieser abgebaut wird. Die Leber wandelt den Fruchtzucker in verwertbare Energie um, dabei wird auch Fett eingelagert. Schon 80 g Fruchtzucker verdoppelt die Fettproduktion in der Leber. Je mehr Fruchtzucker gegessen wird, desto mehr wird in Fett umgewandelt, das vielfach in der Leber verbleibt. Das fördert die Fettleber als sogenannte nicht-alkoholischen Fettleber. Diese kann – genauso wie die alkoholische Fettleber – zur Leberzirrhose und somit zur Funktionsaufgabe des Organs führen.
Fruchtzucker fördert Insulinresistenz
Die nicht-alkoholische Fettleber fördert die Insulinresistenz. Insulinresistenz ist das Nichtreagieren der Körperzellen auf Insulin. Je stärker die Verfettung der Leber, desto schlechter wird daher die Wirksamkeit von Insulin und desto schlechter lässt sich der Blutzucker einstellen.
Fruchtzucker fördert Gicht
Gicht entsteht durch Kristalle aus Harnsäure. Die Kristalle verursachen auch die charakteristischen Schmerzen bei Gicht. Je mehr Harnsäure vorhanden sind. desto mehr Kristalle bilden sich und desto stärker werden die Schmerzen. Fruchtzucker fördert die schmerzhaften Prozesse der Gicht, weil beim Abbau von Fruchtzucker die Bildung von Harnsäure gefördert wird.
Wo ist Fruchtzucker enthalten?
Fruchtzucker wird künstlich aus Inulin hergestellt. Es besitzt die doppelte Süßkraft von Traubenzucker (= Glukose). Daher wird Fruchtzucker von der Lebensmittelindustrie besonders gerne eingesetzt. Man findet Fruchtzucker in vielen Fertigprodukten wie Joghurt, Pudding, Süßigkeiten, Ketchup, süßen Saucen, Marmeladen, Gebäck sowie in Saftsirupen und Limonaden.
Sollte auf Obst wegen des enthaltenen Fruchtzuckers verzichtet werden?
Obst enthält zwar natürlichen Fruchtzucker. Auf Obst muss aufgrund des Fruchtzuckeranteils dennoch nicht verzichtet werden. Denn Obst enthält große Mengen an Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Obst weist daher einen überdurchschnittlich hohen Nährwert auf. Aufgrund des Zuckergehalts ist es bei Diabetes Typ 2 allerdings empfehlenswert, auf die richtige Menge zu achten um den Blutzuckerspiegel nicht zu hoch ansteigen zu lassen.
Fazit
Künstlicher Fruchtzucker ist bei Diabetes Typ 2 nicht empfehlenswert um gute Werte bei Diabetes Typ 2 zu fördern. Es macht daher Sinn, Nahrungsmittel aus dem Supermarkt auf den Zusatz von Fruchtzucker immer wieder zu prüfen. Dazu hilft ein Blick auf die Zutatenliste. Je weiter vorne der Fruchtzucker angeführt ist, desto mehr ist davon im Produkt enthalten. Natürlicher Fruchtzucker im Rahmen einer abwechslungsreichen und vitalstoffreichen Ernährung fördert die oben genannten Prozesse hingegen nicht. Denn nährstoffreiche Kost mit hohem Pflanzenanteil gilt bei Diabetes Typ2 als empfehlenswert.